Das Leben ist voller Kompromisse zwischen Gewinn und damit verbundenen Kosten. Manchmal sind die Gewinne die Kosten wert. Die positive Wirkung, wenn man joggen geht (die frische Luft, die Verbesserung der Gesundheit, etc.), sind zumindest für mich die Kosten wert, dass ich eine halbe Stunde Arbeitszeit verliere und dafür Muskelkater in den Beinen bekomme. Genauso könnte es Folgendes sein: Auch wenn man sich komisch fühlt nach einer Gehaltserhöhung zu fragen, so war es das wert, wenn man sie schließlich bekommt. Einem Kind etwas beizubringen, ist die Anstrengung bei den Korrekturen wert. Und Vertrautheit zu vertiefen, ist die Verletzlichkeit wert, wenn man „Ich liebe Dich.” sagt.
Aber in anderen Situationen sind die Gewinne die Kosten nicht wert. Es kann sich zum Beispiel für dich gut anfühlen, jemanden anzuschreien, der dich wütend gemacht hat. Aber das hat einen hohen Preis, einschließlich, dass du einen schlechten Eindruck machst und andere dazu bringst, ebenso zu reagieren. Es gibt sicher einen Gewinn bei dem dritten Bier oder dem dritten Keks, aber das ist auch mit hohen Kosten verbunden, einschließlich dessen, wie du dich am nächsten Tag fühlst.
Jeden Tag treffen wir tausende Entscheidungen und jede ist ein Geschäft, bei dem das Gehirn die zu erwartenden Gewinne gegen die zu erwartenden Kosten abwägt. Deshalb ist es wichtig, gute Entscheidungen zu treffen und gute Geschäfte zu machen, bei denen die Gewinne größer sind als die realen Kosten.
Weil uns unser Gehirn den ganzen Tag belügt, ist es leider nicht so einfach gute Entscheidungen zu treffen und gute Geschäfte zu machen, damit die Gewinne größer sind als die realen Kosten.
In der Zwischenzeit bombardiert uns die moderne Kultur mit der Verheißung übertriebener Belohnungen (Dickeres Haar! Dünnere Oberschenkel!) und der Gefahr übertriebener Alarmsignale (Radioaktive Wolken kommen auf uns zu! Hohe Wahrscheinlichkeit von terroristischen Angriffen!)
Versuche, bewusster zu werden für die kleinen Entscheidungen, die du darüber triffst, was du willst und was du nicht willst. Verlangsame deinen Verstand und schau dir die Geschäfte genauer an, um besser auf die zu erwartenden Gewinne und Kosten zu achten, die deine Entscheidungen antreiben.
Du solltest deine üblichen Verdächtigen kennen: Die „Karotten“, denen du vergeblich nachjagst und die „Stöcke“, vor denen du unnützerweise davonrennst.
Nun, nimm dir zwei kalkulierbare Risiken und sieh, was geschieht: Höre auf, irgendeiner hohlen, entfernten „Karotte” nachzujagen, und folge einer Handlung, die du bisher zu sehr gefürchtet hast. Und fliehe nicht mehr länger vor dem „Papiertiger”.
Öffne dich der positiven Erfahrung, die du dir verdient hast, und fühle sie wirklich. Verbinde diese guten Gefühle mit bestimmten Schritten, die du gegangen bist, und mit der allgemeinen Praxis, die Gewinne und Kosten bewusster und realistischer einzuschätzen.
Und fühle dich frei weiter zu machen – bessere Geschäfte zu machen!